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Konservierung von rohen Pelztierhäuten
Alle Konservierungsverfahren beruhen darauf, daß der Wassergehalt der Haut auf ein solches Minimum gesenkt wird, daß die Vermehrung von Bakterien und anderer Mikroorganismen, die den Zersetzungsprozeß hervorrufen, unterbunden wird. Da der Zersetzungsprozeß gleich nach dem Tode beginnt muß die Konservierung so schnell wie möglich eingeleitet werden. Auf keinen Fall, und bei keiner Konservierungsart, dürfen die Felle gewaschen werden!! Die Felle werden von uns beim Gerben gewaschen.
Für das Konservieren kommen drei Verfahren in Frage:
Geeignet für Schaffelle, Hirsche, Damwild und Rehe: das Salzen
Beim Salzen muß das Fell am Bauch aufgeschnitten, mit dem Haar nach unten möglichst flach auf dem Boden ausgebreitet und mit ungefärbtem Salz gleichmäßig vor allem auch an den Rändern gesalzen werden. (Salzverbrauch ca. 20 bis 30% vom Hautgewicht) Das Blutwasser abfließen lassen und nach ca. 2 – 3 Tagen leicht nachsalzen. Ungesalzene Stellen, oder Blutwasserpfützen führen zu Haarausfall.Gesalzene Felle bitte nicht zusätzlich einfrieren da sich die Konservierungsarten aufheben.
Was immer funktioniert: das Einfrieren
Vor allem Fuchsfelle, Biber, Dachsfelle, Sauschwarten u.ä. können nur durch einfrieren konserviert werden. In einem dichten Plastiksack in der Gefriertruhe und nach telefonischer Absprache (eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter ist nicht ausreichend) zu uns bringen, oder per Post versenden. Eingefrorene Felle können nicht mehr gesalzen oder getrocknet werden.
Eine alte Methode, die viel Raum für Fehler bietet: das Trocknen
wir können sie nicht empfehlen!!
Die abgebalgten Felle über ein angespitztes körperbreites Brett ziehen, das Haar nach innen. Rute, Läufe und Ohren ganz auslösen oder abschneiden. Sollen sie mitgegerbt werden, mit Zeitungspapier bekleben, und die Felle bei mäßig warmen Temperaturen trocknen. Keinesfalls der Sonne oder Strahlungswärme aussetzen. Richtig gesalzene oder getrocknete Felle können über einen längeren Zeitraum kühl und trocken aufbewahrt und bei Gelegenheit mit der Post versandt oder selbst gebracht werden, spätestens jedoch vor Beginn der warmen Jahreszeit etwa Ende März.
Fehler bei der Konservierung werden meistens erst nach dem Einweichen oder beim Gerben bemerkt. Für Schäden gleich welcher Art, die aus Konservierungsfehlern entstehen, können wir keine Haftung übernehmen.
Waschanleitung für Schaffelle
Nach eigenen Erfahrungen können Sie von uns gegerbte Schaffelle in der Waschmaschine waschen, wenn Sie folgende Punkte beachten:
1.) Wenn an Ihrer Waschmaschine die Schleuderzahl regulierbar ist dann stellen Sie sie auf die niedrigste mögliche Schleuderzahl ein, wir empfehlen 300 u/min. Starten Sie den Schleudervorgang wenn Möglich manuell und achten Sie darauf das die Felle nicht diagonal in der Maschine liegen. Nasse Schaffelle können, egal wie sie gegerbt wurden, sehr schnell reißen!
2.) Waschen Sie nie mehr wie ein Fell auf einmal . Nasse Felle werden sehr schwer und Ihre Maschine könnte schaden nehmen.
3.) Waschen Sie Schaffelle nie heißer wie 30°C ! Sie können die Felle je nach belieben oder Verschmutzung von Wollprogramm kalt bis Buntwäsche 30° waschen. Wenn sie heißer gewaschen werden verfilzt die Wolle und das Leder wird hart. Bitte nehmen sie ausschließlich Lenor oder einen ähnlichen Weichspüler zum waschen. Kein Wollwaschmittel oder Feinwaschmittel.
4.) Hängen Sie das Fell wie Wäsche zum Trocknen auf. Jedoch nicht in die pralle Sonne oder in Ofennähe.
5.) Wenn Sie eine Kaltwind-Funktion bei Ihrem Trockner haben können Sie die Felle während dem Trocknen öfters kurz in den Trockner geben. Sie werden weicher und flauschiger. Nicht bei Normaltemperatur in den Trockner geben!
6.) Während dem Trocknen ist das Fell mehrmals mit der Hand auseinanderziehen, um eine Verhärtung des Leders zu vermeiden.
7.)Bevor das Fell ganz ausgetrocknet ist kneten Sie es wie einen Teig oder ziehen es über eine Stuhllehne oder eine andere runde Kante. Sie merken sehr schnell wie das Fell geschmeidig wird.
8.) Die Wolle Ihres Felles wird nach dem Waschen etwas lockig sein. Dies tut der Qualität keinen Abbruch.
Tipp:
Wolle ist schmutzabweisend. Meist dringen auch flüssige Verunreinigung nicht tief in die Wolle ein. Es genügt die Flüssigkeit sofort mit einem Baumwolltuch aufzutauchen oder über das Fell zu streichen. Auch das Abbrausen der Wolle mit der Handbrause der Dusche hat sich bewährt. Schütteln Sie das Fell danach aus oder schleudern Sie es ( nicht mehr als 300 u/min ) und lassen es trocknen.